Besitzende Institution | Bayerische Staatsbibliothek <München> |
Signatur | Clm 10357 (= Cam. 7), Nr. 226 |
Editionshinweis | David Chytraeus <II.> (Hg.): Davidis Chytraei epistolae, Hanau: Wechel / Aubrys Erben, 1614, 639 f. |
Literatur | Jürgen Leonhardt: Der lateinische Stil in den Briefen des David Chytraeus, in: Thomas Haye (Hg.): Humanismus im Norden, Amsterdam 2000, 135-156 (auch zur Briefsammlung im ganzen) |
Genre | Brief allgemein |
Korrespondenz | Gelehrter an Arzt |
Person VON | Chytraeus, David <1531-1600> [Verfasser/in] [gesichert] |
Person AN | Crato von Krafftheim, Johannes <1519-1585> [Adressat/in] [gesichert] |
Umfang, Beilagen | 1 S. |
Entstehungszeit | 11.03.1569 [die aequinoctii vernii] |
Absenderort | o.O. [gesichert] |
Zielort | Wien [ermittelt] |
Sprache | Latein |
Land | Österreich |
Ausreifungsgrad | Abschrift |
Inhaltsangabe | Durch Joachim Camerarius, der Crato den Brief von Chesselius [= Johannes Caselius?] überbrachte, habe Ch. erfahren, daß Crato sich sehr freundlich und voller Sympathie über seine Bemühungen geäußert habe, die gegenwärtigen Angelegenheiten des Glaubens und der Kirche mit treuem Rat zu befördern. Aus diesem Grund habe Ch. den Wunsch gefaßt, bei nächster Gelegenheit in engeren Kontakt zu Crato zu treten, und er habe zunächst vorgehabt, ihm zugleich mit einem Brief auch einige Schinken (pernae) zu überreichen, die Ch. vor seiner Abreise nach Österreich vom magister equitum seines Fürsten, Joachim von der Lüe, erhalten habe. Dann aber sei er von den Abgesandten des Adels, auf deren Kosten er an seinen derzeitigen Aufenthaltsort gelangte, aufgefordert worden, noch in der Burg Kirchberg zu bleiben, um dort die ihm aufgetragenen Schriftstücke anzufertigen, bis er von ihnen gerufen werde und die kaiserliche Majestät nochmals mit den Gesandten zusammengetroffen sei. Ch. sei sich zwar bewußt, daß dieser Aufenthalt den Verleumdungen einiger übelwollender Leute Vorschub leiste, halte es aber "wie Severus" dennoch für das Richtige, [griech.:] die Grenzen seines Aufgabenbereiches nicht zu überschreiten und sich um seine Arbeit zu kümmern, statt auf das Gerede zu hören. Verleumdungen zu ignorieren hätten ihn seine Erfahrung und die Zeit (αἱ πάθαι καὶ ὁ Μακρὸς Χρόνος) gelehrt.
Da er nun aber immer noch nichts davon vernommen habe, ob durch die Herren Gesandten etwas zum Beginn der Beratungen oder zu seiner Hinzuziehung beschlossen sei, habe Ch. diesem Boten einen Brief ihres Marschalls [wohl = v. d. Lühe] übergeben sowie ein Briefbündel zur Weiterleitung an seinen Amtskollegen Christoph Reiter. Dieser werde für die Weitergabe an Crato zuverlässig sorgen und den Verzug zu entschuldigen wissen.
(Ulrich Schlegelmilch) |
Bemerkungen | Aufnahme nach dem Original (dort unter dem Text: "D. Chytraeus Cratoni.") – Ohne Adresse, jedoch offensichtlich nach Wien (an den Hof) gerichtet. – Um welche Burg Kirchberg es sich bei dem im Brief erwähnten zeitweiligen Aufenthaltsort handelt, ist nicht klar, da allein in Niederösterreich drei Burgen dieses Namens liegen. Chytraeus hielt sich 1569 auf Einladung der Stände von Niederösterreich zur Ausarbeitung einer Kirchenordnung in Spitz an der Donau auf. – Chesselius: vermutlich Johannes Caselius, Landsmann des Chytraeus und nachweislich 1562 und 1572 in Briefkontakt mit Joachim Camerarius (Berlin, SBPK, Slg. Darmstaedter 2b 1570: Caselius, Johann und ebd., Ms. Phillipp. 1819). |
URL | D. Chytraeus, Epistolae (1614)
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| München, BSB, Clm 10357
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Person ÜBER | Camerarius, Joachim <I., 1500-1574> [Erwähnte Person] [gesichert] Caselius, Johannes <1533-1613> [Erwähnte Person] [mutmaßlich] Lühe, Joachim von der <1526-1588> [Erwähnte Person] [gesichert] Reiter, Christoph <c. 1520-1581> [Erwähnte Person] [ermittelt] |
Schlagwort | Diplomatie Kirchenordnung |
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